In virtualisierten IT-Umgebungen wie Citrix oder anderen Terminalemulationen stellt die Anbindung von Dokumentenscannern häufig eine technische Herausforderung dar – etwa durch USB-Verbindungsprobleme, fehlende USB-Schnittstellen oder eingeschränkte Treiberunterstützung. Treiberlos scannen wird hier zur idealen Lösung: Kodak Alaris bietet eine innovative Methode zur treiberlosen Scanneransteuerung – basierend auf einer RESTful-API. Scanner lassen sich so direkt ansteuern und konfigurieren, ohne dass lokale Treiber installiert werden müssen. Die Vorteile sind kosteneffiziente, softwarefreie Arbeitsstationen, eine zentrale Verwaltung und einfache Integration in bestehende Virtualisierungsinfrastrukturen sowie eine flexible Scannerauswahl. Die Lösung ist besonders für größere, verteilte Installationen mit vielen Arbeitsplätzen geeignet.
Scannen und Erfassen in virtualisierten Umgebungen
Beim Scannen von Papierdokumenten im zentralen Posteingang sowie bei der dezentralen Erfassung an verschiedenen Arbeitsplätzen kommende entsprechende Dokumentenscanner und Erfassungs- bzw. Scansoftware zum Einsatz. Das Bindeglied zwischen diesen beiden Komponenten sind üblicherweise spezielle Treiber, meist ISIS- oder TWAIN-Standardtreiber. Diese fungieren als Kommunikationsschnittstellen, indem sie die Kommandos der Software in Hardwarebefehle für den Scanner übersetzen. Dieses Konzept ist seit Jahren der etablierte Standard und gewährleistet die Kompatibilität nahezu jeder Erfassungssoftware mit beliebigen Scannern unterschiedlicher Hersteller.
In den letzten Jahren hat sich jedoch die Nutzung von Virtualisierungslösungen stark verbreitet. Diese vereinfachen die IT-Infrastruktur, reduzieren den Verwaltungsaufwand, senken Kosten und ermöglichen Nutzern den sicheren Zugriff auf Anwendungen, Desktops und Ressourcen. Besonders Citrix und ähnliche Virtualisierungslösungen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, insbesondere in Unternehmen und im öffentlichen Sektor, da sie eine hohe Flexibilität hinsichtlich Endgeräten, Arbeitsumgebungen und Arbeitsmodellen (z. B. Homeoffice) bieten.
Typische Herausforderungen in virtualisierten Umgebungen
Die Integration klassischer Scanner in solche Architekturen bringt jedoch verschiedene Probleme mit sich:
- USB-Verbindungsprobleme: Die Anbindung von Scannern über USB ist oft fehleranfällig oder gar nicht möglich.
- Fehlende USB-Schnittstellen: Viele moderne Endgeräte – insbesondere Thin Clients, Tablets oder Notebooks – verfügen über keine oder nur eingeschränkte USB-Anschlüsse. Dadurch ist eine direkte Scanneransteuerung über USB und Treiber nicht möglich.
- Verzicht auf lokale Softwareinstallationen: Um den Verwaltungsaufwand für Rollouts und Updates zu reduzieren, setzen IT-Verantwortliche zunehmend auf zentrale Softwarebereitstellung. Lokale Treiber- oder Softwareinstallationen auf den Endgeräten sollen möglichst vermieden werden.
Die Lösung: RESTful-API zur Scanneransteuerung
Eine innovative und effiziente Lösung bietet die „treiberlose Ansteuerung“ über eine RESTful-API von Kodak Alaris. Dabei wird die Funktionalität klassischer TWAIN- oder ISIS-Treiber emuliert, sodass diese nicht mehr erforderlich sind. Die Erfassungs- und Intelligent Document-Processing (IDP)-Lösung KODAK Info Input Solution (IIS) kommuniziert direkt mit dem Scanner über das Netzwerk auf Basis der RESTful-API, die sowohl auf Scanner- als auch auf Softwareseite vorhanden ist. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, Treiber auf den Endgeräten zu installieren.
Bild 1: Typische Architektur einer treiberlosen Scanneranbindung
Voraussetzungen:
- KODAK Scanner mit RESTful-API, Netzwerkanschluss und eigener IP-Adresse
- IDP-Lösung KODAK Info Input Solution (IIS) mit integrierter RESTful-API
Die RESTful-API ermöglicht die direkte Steuerung und Konfiguration der Scanner, einschließlich Profileinstellungen für Duplex- oder Simplex-Scans, Farb- oder Binärmodus, 200/300 DPI-Auflösung, Aktivierung der Doppelseitenkontrolle und weiterer Scanparameter. Darüber hinaus können Benutzer standortunabhängig und flexibel auf verschiedene Scanner im Netzwerk zugreifen – etwa, wenn ein Gerät gerade von einem anderen Mitarbeiter verwendet wird. Besonders in typischen Büroumgebungen bietet sich die gemeinsame Nutzung eines professionellen Scanners durch mehrere Mitarbeitende an, etwa bei gelegentlichem Scanbedarf. Das spart Platz, reduziert Kosten und erhöht die Ressourcenauslastung.
Bild 2: Scanner-Parameter, die aktuell via RESTful-API ausgewählt werden können.
Flexibler Einsatz und zentrale, einfache Administration
Zum Einsatz kommen Scanner der KODAK S2000w Serie (für den Arbeitsplatz) sowie der KODAK S3000 Serie (für Produktionsumgebungen und zentrale Posteingangsstellen). Beide Modellreihen lassen sich optional mit einer A4- oder A3-Flachbett-Scaneinheit erweitern – ideal zur Erfassung von Urkunden, Ausweisen, gehefteten Dokumenten und ähnlichen Vorlagen. Diese Kombination ist besonders für den Einsatz in verteilten und dezentralen Front-End-Anwendungen geeignet – etwa in Bürgerbüros, Kfz-Zulassungsstellen oder Ausländerbehörden –, wo im direkten Bürgerkontakt unterschiedlichste Dokumententypen digitalisiert werden müssen.
Die IDP-Lösung KODAK Info Input Solution wird über HTML-basierte Web-Clients bereitgestellt und läuft direkt im Browser. Eine lokale Installation auf den Endgeräten ist nicht erforderlich. Der Zugriff erfolgt bei Bedarf über das Netzwerk, wobei der Web-Client vom Server geladen und nach der Nutzung automatisch wieder entfernt wird. Die Lizenzierung erfolgt über ein „Concurrent“-Modell: Eine Lizenz wird nur während der aktiven Nutzung benötigt.
Dadurch bleibt der Arbeitsplatz vollständig frei von lokaler Scansoftware oder Treibern – ein entscheidender Vorteil bei der Administration großer, dezentral verteilter Installationen mit vielen Mitarbeitenden, Benutzergruppen, Mandanten und Scanprofilen. Die zentrale Steuerung und Lizenzverwaltung reduziert den IT-Aufwand erheblich und erhöht die Flexibilität der Gesamtlösung.
Bild 3: Scannen und Erfassen mit Scannern KODAK S2000 und S3000 Serien
Die Vorteile auf einen Blick:
- Zentrale Softwarebereitstellung: Die Erfassungs- und IDP-Lösung KODAK Info Input Solution wird ausschließlich auf einem Server betrieben – entweder lokal (on-premises) oder in der Cloud. Eine Installation auf Endgeräten ist nicht erforderlich.
- Keine Treiberinstallation erforderlich: Es entsteht kein lokaler Wartungsaufwand – weder für Softwarepflege noch für Updates auf den Endgeräten.
- Nahtlose Integration in Citrix-Umgebungen: Die Lösung eignet sich ideal für Terminalserver-Architekturen und virtuelle Desktops.
- Reduzierte Administrationskosten: Der zentrale Betrieb vereinfacht IT-Management, Benutzerverwaltung und Rollout-Prozesse erheblich.
- Flexible Scannerzuordnung: Mitarbeitende können je nach Bedarf auf verschiedene Scanner im Netzwerk zugreifen – unabhängig vom Standort.
- Browserbasierte Nutzung: Web-Clients ermöglichen den Zugriff ohne Installation – einfach starten, nutzen, schließen.
- Optimierte Bildqualität: Die integrierte Perfect Page-Bildverarbeitung im KODAK Scanner liefert hochwertige Ergebnisse bei voller Scangeschwindigkeit – ohne zusätzliche Systemlast auf den Endgeräten.
- Effizienz in komplexen Szenarien: Besonders vorteilhaft in verteilten Umgebungen mit vielen Nutzern, Standorten und heterogenen Anforderungen – durch spürbare Reduktion von Aufwand und Betriebskosten.
Fazit
Mit der Erfassungs- und IDP-Plattform KODAK Info Input Solution, die eine RESTful-API zur treiberlosen Scanneransteuerung bereitstellt, bietet Kodak Alaris eine leistungsstarke und IT-freundliche Lösung für Citrix-Umgebungen und andere Terminalemulationen – insbesondere für größere, verteilte Installationen mit vielen Nutzern.
Durch die direkte Kommunikation zwischen netzwerkfähigen Scannern und der Software entfällt die Notwendigkeit lokaler Treiberinstallationen. Das vereinfacht die Administration, reduziert den IT-Aufwand und senkt die Betriebskosten nachhaltig.
Alle Funktionen des Intelligent Document Processing (IDP) – einschließlich Dokumentenklassifizierung mittels Machine Learning und Datenerfassung über moderne KI-Konnektoren (z. B. Handschrifterkennung, eigene KI-Modelle, Rechnungsverarbeitung, ChatGPT-Integration) – stehen vollständig zur Verfügung.
Diese Architektur schafft eine skalierbare, effiziente und zukunftssichere Lösung für moderne, dezentrale Scanprozesse.